Warum klingen manche Menschen so unangenehm?
Heute mal was zum Thema ganzheitliche Stimmtherapie
Am Wochenende hat mich eine sehr interessante Frage erreicht, die in etwa wie folgt lautete:
„Warum sprechen manche Menschen so „quäkig“, insbesondere Frauen? Gibt’s da ne einfache Antwort drauf?“
Ja, gibt’s!
Die kurze Antwort lautet:
Es handelt sich um Kompensations- bzw. Schutzmuster, die meist vom „Sprecher“ gar nicht wahrgenommen oder als „normal“ hingenommen werden.
Die etwas ausführlichere Antwort:
Die natürliche Stimme unterliegt dem vegetativen Nervensystem. Wir erinnern uns an den Biologie-Unterricht: Das ist dasjenige Nervensystem, welches nicht willkürlich gesteuert werden kann.
Die Stimme ist im natürlichen Zustand in der Lage, das optimale Zusammenspiel aus Atemdruck, Stimmspannung und Klangraumformung unwillkürlich, also ganz automatisch, einzustellen, je nachdem, wie es in der jeweiligen Situation angemessen ist. In diesem Fall klingt die Stimme angenehm und voll.
Bei „unangenehmen“ Stimmen fehlt diese Selbstregulation. Die Auslöser hierfür sind meist in der Biografie zu finden. Durch bestimmte Erlebisse oder Erfahrungen kann sich die Stimme verändern und die entstandenen Muster können dauerhaft die Selbstregulation der Stimme beeinflussen, sofern man sie nicht auflöst. Das führt zu den unterschiedlichsten Stimmfarben, die eben oft nicht angenehm auf das Gegenüber wirken, z.B.
zu laut
zu leise
zu schnell
zu hoch
zu tief
schrill
keifend
Abgesehen vom schreienden und kreischenden Kleinkind, das im Endeffekt mit dem ebenfalls unangenehmen Stimmklang einfach nur auf sich aufmerksam macht: habt ihr schon mal ein Baby oder Kleinkind mit einer ansonsten unangenehmen Stimme erlebt!? Also ich nicht! Daran erkennt man schon, dass in der Entwicklung des Menschen irgendwo irgendwas geschieht, das die Stimme so sehr verändern kann. Spannend, oder?
Beispiele für solche Ursachen sind z.B.
Schock (macht sich oft über die Atmung bemerkbar, auch noch Jahre nach dem Erlebnis)
Überautorität, z.B. eines Elternteils oder Erziehers, Lehrers etc.
Vernachlässigung
Unterdrückung
Erwartungsdruck
Trauma
Lieblosigkeit
Bewertung
etc.
Die schlechte Nachricht : so gut wie jeder Mensch hat solche Muster, die die Stimme beeinflussen. Je nach eigener Lebensgeschichte wirkt sich das beim einen mehr, beim anderen weniger aus.
Die gute Nachricht : mit Hilfe der ganzheitlichen Stimmtherapie können diese Muster aufgelöst werden – sofern man es erlaubt.
Das bringt mich wieder zu meiner Theorie, die da lautet „An jeder Stimme hängt immer ein ganzer Mensch“ und ich bin der Meinung, dass jeder Mensch gut daran täte, etwas für seine Stimme und den Menschen daran zu tun.
Wenn dich das anspricht und du selbst an deiner Stimme (Sprech- und/oder Singstimme) arbeiten willst, melde dich gerne unverbindlich bei mir oder mach gleich einen Termin mit mir aus.
PS:
In nächster Zeit gebe ich noch mehr Einblicke in dieses spannende Thema, denn es betrifft nicht nur „Stimme-Menschen“ (also Menschen in Sprech- und Singberufen), sondern jeden einzelnen da draußen.
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