Leidest du noch oder klingst du schon?
Mein Weihnachtsurlaub ist vorbei und schon kommt ein aktuelles Beispiel aus der Praxis – weil es grad so auffällig präsent ist.
Jetzt ist gerade mal Mittwoch und es gibt eine ganz klare Tendenz, womit sich die Menschen, die sich derzeit in meine Hände begeben, aktuell herumschlagen. Das zog sich diese Woche durch alle Stimmtherapie- wie auch Unterrichtssitzungen. Die Intentionen, warum die Menschen zu mir gekommen sind, waren dabei ganz unterschiedlich, aber die große gemeinsame Überschrift lautet „An- und Verspannung“. Im Unterricht bleiben wir da überwiegend erst mal im körperlichen / faszialen Bereich. In der Therapie geht’s aber in die Tiefe, an die Themen dahinter und damit an die Muster, die für diese Verspannungen ursächlich sind. Da zeigten sich durch die Bank Themen von unterdrücktem Ausdruck: „Das darf man nicht“, „Wenn ich das ausdrücke, was in mir vor geht, erklärt man mich für verrückt“, „Ich muss alles richtig machen“ usw.
Wie sich das im Klang der Stimme auswirken kann, hat sich in einer Sitzung ganz besonders gezeigt. Intention meiner Klientin war, ihre Schmerzen im Zwerchfell zu bessern, die ihr ein paar schlaflose Nächte bescherrt hatten. Ursprung war oberflächlich betrachtet eine stimmliche Überlastung. Wir haben zunächst über die Vibrationen der eigenen Stimme im Rahmen des Tönens das Zwerchfell von innen massiert. Das brachte auch eine schnelle Besserung, lenkte dann die Verspannungen aber in ihre „Dauerbrenner-Zonen“ Nacken, Hinterkopf und Kiefer. Von hier aus arbeiteten wir mit Bewusstseinsarbeit und wahrnehmen weiter. Was sofort auffiel war, dass sie sich immer wieder unbewusst den Mund zugehalten hat, obwohl ich sie während der Sitzung immer wieder gebeten hatte, durch den Mund zu atmen. Wir blieben dran und konnten diesem Muster auf die Schliche kommen. Es gelang ihr auch irgendwann, dem, was dahinter lag, über ihre Stimme Raum zu geben und sich ausdrücken zu lassen – sprich: ihr Nervensystem zu verlassen.
Was dann passierte, war wahre Magie! Und zugleich das, was ganzheiltiche Stimmarbeit macht: Es kamen Töne aus ihr heraus, die ihresgleichen suchen – Hohe, brilliante, stabile Kopfstimme-Töne. Es kamen Obertöne, sog. Formanten, zum Vorschein in ihrer Stimme, die wir über den reinen Gesangsunterricht nie bzw. nie in so kurzer Zeit hätten freisetzen können. Da haben sich wie von Zauberhand Resonanzräume geöffnet, die zuvor verschüttet waren.
Die Klientin hatte schon Gesangsstunden bei mir und Kopfstimme war bisher immer eine – ich nenne es mal – Herausforderung. Die Töne hatte sie, aber die Angst vor Höhe war auch klar erkennbar. Jetzt ist mir auch klar, warum. Dieses sich nicht ausdrücken dürfen hat sich hier schon gezeigt, wenn auch auf eine nicht greifbare Art.
Ich freue mich schon auf die nächste Gesangsstunde mit ihr und darauf, wie sich die Stimme in den Höhen dadurch nun verändert hat.
Disclaimer:
Ich bin kein Arzt oder Heilpraktiker. Ich stelle keine Diagnosen und behandle diese auch nicht. Zu medizinischen Abklärung sollte vorher imm erin Arzt oder Heilpraktiker aufgesucht werden.
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